Keyboarderforum by Musiker Lanze

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Das 15. Mitteldeutsche Musikertreffen in Tambach

Bald isses wieder soweit und das 15. Mitteldeutsche Musikertreffen startet. Dabei sein is alles denn Yamaha und Korg sind wieder mit ihren neuesten Produkten anwesend. Und es wird wie immer sehr viel Live Musik von vielen verschiedenen Musikern geben und jede Menge gute Gespräche und Erfahrungsaustausch. Aber !!! ...es handelt sich hier um eine private Veranstaltung und nur registrierte User können daran teil nehmen. Alle Infos dazu im Forum unter "Umfragen"
!!! Läuft....

Erfahrungen mit Hörgerät in Verbindung mit Livemusik gesucht

Ketronuser

Beginner
Hallo an alle, ich weiß jetzt nicht genau, ob ich hier an der richtigen Stelle poste.
Ich bin immer noch musikalisch aktiv und habe leider zunehmende Probleme speziell auf dem rechten Ohr.
Nun war ich beim HNO Arzt, der mir ein Hörgerät verordnete. Zum meinen Fragen Hörgerät in Verbindung mit
Livemusik konnte er wenig sagen....klar, in dem Thema ist er natürlich nicht drin. Darum wollte ich einfach hier mal
fragen ob es Musiker*innen gibt, die hier bereits Erfahrung haben. Vielen Dank und Grüße an alle
 
Hallo,
dazu ist zunächst ein guter Akustiker dein Ansprechpartner. Du solltest möglichst viele Hörgeräte ausprobieren und testen. Hörgeräte werden oft auf möglichst gutes Sprachverstehen optimiert angepasst. Für Musk sind andere Einstellungen zu bevorzugen. Das kann man im Hörgerät in unterschiedlichen Hörprogrammen speichern. Wie gesagt, viel probieren und testen. Für die Bühne gibt es Audiolink-Systeme, damit kannst du dein Hörgerät wie ein InEar-Monitor verwenden.

Gruß Michael
 
Hallo,
also ich bin 70 Jahre alt und mache seit 51 Jahren Livemusik. Ich war die letzten 20 Jahre immer einmal pro Jahr beim Ohrenarzt zum Hörtest. Und vor 6 Jahren war es dann soweit ........
Es wurde eine Schwäche bei 4 KHz festgestellt. Das haben, sagte der Ohrenarzt, in diesem Alter sehr viele Menschen, nur fällt es nicht gleich auf ........
Mir ist nur aufgefallen, dass ich beim Bearbeiten von Songs am Keyboard und auch am Mixer die Höhen immer mehr hochgedreht habe. Damit klang es für mich OK aber ganz sicher nicht für alle anderen Menschen, die eben kein Problem mit dieser Frequenz haben .....

Lange Rede, kurzer Sinn: seit 2019 habe ich ein Hörgerät und bin sehr zufrieden damit.
Die Geräte heute machen ja nicht einfach "alles lauter" sondern der Techniker im Institut stellt es so ein, dass tatsächlich nur die 4 Khz verstärkt werden und alles andere nicht, weil ich ja auch nur ein Problem bei dieser Frequenz habe.

Bei 4 KHz spielt sich einiges ab. Das ist eine sehr wichtige Frequenz - in der Musik, aber auch im täglichen Leben.
Ich würde mich heute nicht mehr getrauen, eine Anlage ohne Hörgerät einzustellen. Mit Hörgerät geht das echt super. Während der Pandemie habe ich zwei CD produziert und alles mit dem Hörgerät abgemischt und es ist echt sehr gut geworden (wie mir von Käufern gesagt wurde).

Auch live geht das mit den Hörgeräten echt super, ich könnte es mit nicht mehr anders vorstellen (ich spiele ca. 40 - 50 Auftritte pro Jahr).

Die heutigen Hörgeräte haben einen Microprozessor eingebaut, der z.B. zu laute Umgebungen komprimiert und so immer für beste Qualität garantiert.

Es ist allerdings schon wichtig, dass man sich für ein Gerät in entsprechender Qualitäg entscheidet und das ist nicht sehr billig ........
Außerdem ist es auch wichtig, dass man sich für ein Institut entscheidet, dass dank guter Techniker eine optimale Einstellung garantiert.

Und eine Empfehlung ist auch, dass alle Musiker, die live mischen, regelmäßig beim Ohrenarzt einen Test machen lassen ob wirklich alle Frequenzen gut gehört werden.
Es ist fatal, wenn man falsch mischt, nur weil man manche Frequenzen nicht gut hört.

Ab einem gewissen Alter ist es ganz normal, dass manche Frequenzen nachlassen. Bei den Augen fällt das schneller auf und da nimmt man halt eine Brille. Bei den Ohren ist es ählich, nur scheut man sich da eher .........

Also nochmals, wenn man ein gutes Hörgerät hat und eigentlich ja nicht wirklich ganz schlecht hört sondern nur bei einer Frequenz ein Problem hat, dann ist das musizieren mit einem Hörgerät kein Problem.

Lg Alfred
 
Hallo @Ketronuser ,
zu dem guten Empfehlungen die Du schon bekommen hast, noch ein paar Anmerkungen von einem, der seit November auch Hörgerät-Träger bzw. -Tester ist:

1.) Lass' Dir Zeit mit testen und probieren. Viel Zeit!
Es kann locker mal 6 Monate dauern, bis man das passende Hörgerät gefunden hat und dieses auch richtig eingestellt ist.

2.) Eine gute Beratung ist ds A und O.
Ich habe sehr gute Erfahrungen mit Fielmann gemacht! Ja, die haben auch Hörgeräte. Nicht in jeder Filiale, aber in jeder größeren Stadt. Fielmann hat gut ausgebildete Hörgeräteakustiker und ist technisch sehr gut ausgestattet. Da kann ein kleiner Hörgeräteladen oft nicht mithalten. Die reinen Hörgeräte-Ketten wie Geers, Kind, Amplifon u.s.w. werden oft schlecht beurteilt, weil sie nur verkaufen und nicht individuell beraten würden. Das habe ich selbst auch so erlebt (bei Geers).

3.) Lass' Dir Zeit mit testen und probieren.
Probiere mindestens 3 oder 4 verschiedene Marken/Typen aus. Trage sie jeweils ein paar Wochen und vergleiche in aller Ruhe. Du wirst zuerst erschrecken, weil alles für Dich plötzlich viel heller und greller klingt. Das ist normal und Du wirst sich im Lauf des Test daran gewöhnen.

4.) Das teuerste Hörgerät ist nicht unbedingt das beste!
Auch ein Hörgerät für 750 Euro (das zahlt die gesetzl. Krankenkasse normalerweise pro Ohr) ist ausreichend, wenn es vom Akustiker gut eingestellt ist. Die teureren Geräte klingen nicht besser, sie haben vor allem noch viele Automatiken und ein paar Gadgets drin, die ganz nett sind, aber nicht unbedingt notwendig.
Die unterschiedlichen Fabrikate auf dem Markt sind alle gut. Sie unterscheiden sich nur minimal im Grundklang (mal etwas heller, mal etwas wärmer) und evtl. in den eingebauten Spezialprogrammen.

Ich habe bei mir z. B. einige Spezialprogramme drin (Standard, Musik hören, Restaurant, TV, Musik machen, sehr laute Umgebung usw.). Letztendlich nutze ich im Alltag nur das normale Standard-Programm und nur fürs Musikmachen eine spezielle Anpassung (ohne Automatiken, mit fester Einstellung). Bluetooth-Verbindung zum Handy (quasi Freisprecheinrichtung), zum Fernseher (quasi Bluetooth-Kopfhörer) u.s.w. ist ganz nett, aber nicht lebensnotwendig. Ich habe die Bluetooth-Anwendungen alle abgeschaltet, bis auf die Steuerung der Programme über die Hörgeräte-App.

5.) Lass' Dir Zeit mit testen und probieren. :lächel:
Das hat mir damals die Hörgeräteakustiker-Meisterin bei Filemann als allererstes gesagt. Es werde Monate dauern, bis wir das richtige Hörgerät und die richtige Einstellung gefunden haben. Sie hatte mir vorgeschlagen, erst mit einem günstigen Hörgerät zu beginnen und (wenn überhaupt) erst später mal teurere Geräte zu testen.
Das war bei Geers ganz anders. Als die Verkäuferin bei Geers hörte, wie ich versichert bin, hat sie mir gleich ein Paar Hörgeräte für 8.000 Euro andrehen wollen!

6.) Habe ich schon erwähnt, dass Du Dir Zeit lassen sollst? :lächel:
Und keine Angst. Ein guter Hörgeräteakustiker wird Dir die Zeit lassen und Dich entsprechend beraten. Bevor Du nicht das einzig richtige Hörgerät für Dich gefunden hast, musst Du nichts bezahlen.

Im Augenblick habe ich Hörgeräte für 6.000 Euro drin (weil ich das wollte!). Mit denen bin ich zufrieden. Meine Hörgeräteakustiker-Meisterin hat mir aber jetzt vorgeschlagen, aus der gleichen Serie jetzt noch niedrigere Preisstufen zu testen. Die würde evtl. auch genügen. man müsse die Versicherungsleistung ja nicht unbedingt ganz ausschöpfen. Das nenne ich kundenorientierter Service!

7.) und zu guter Letzt: Lass' Dir Zeit... :zwinker:
Man kann auch den Hörgeräteakustiker wechseln, wenn man sich nicht gut aufgehoben fühlt. Nimm' zur ersten Beratung vorsichthalber zuerst nur eine Kopie der Verordnung des HNO-Arztes mit, damit Du problemlos noch zu einem anderen Laden wechseln kannst.

So, mehr fällt mir im Augenblick nicht ein.

Ach ja. Hier werden Sie gut geholfen:
www.schwerhoerigenforum.de

Viel Glück
Roland
 
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